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Freiheisübungen und andere kleine Prosa

Erschienen am 01.09.2004
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783827005335
Sprache: Deutsch
Umfang: 212 S.
Format (T/L/B): 2 x 21 x 13.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die splitternackte Schwarze, die sich bei frostklirrender Kälte auf dem Trottoir wäscht, und die New Yorker eilen mit hochgeklapptem Kragen vorbei; zwei Männer und eine Frau, die in einem Pariser Park die immer gleichen Runden drehen, und mit ihnen läuft ein geheimes Leben; oder der in einen Müllsack gehüllte Bettler, der, wie in einem rituellen Tanz, ununterbrochen brüllend herumhopst - solche einprägsamen sozialen Bilder, Freiheitsübungen eben, notiert Péter Nádas heute, nach seinem Leben in der Diktatur. Seine Folgerung daraus gleicht einer Bankrotterklärung: Freiheit scheint zu bedeuten, 'dass die Realität meiner Umstände immer den Vorrang hat vor der Verpflichtung, Orientierungspunkte zu finden'. Ein erschreckender Spiegel. Aber Nádas' leise und präzise formulierten Beobachtungen haben diese Wirkung: Woher man kommt, aus dem Osten oder Westen, man wird in seiner Sicherheit erschüttert. Ob es um Ceauºescus Hinrichtung geht, die er in einer TV-Sendung zur Weihnachtszeit sieht, oder um ein Interview der Mutter Teresa - Nádas zieht den Leser 'in das Labyrinth der Selbsterkenntnis. Und das macht diese Erzählprosa so verführerisch' (Földényi).

Autorenportrait

Péter Nádas, Erzähler, Dramatiker, Essayist und Fotograf wurde 1942 in Budapest geboren. Seine berufliche Laufbahn begann er 1961 als Fotoreporter für das Frauenmagazin "Nök Lapja". Nach zweijährigem Militärdienst arbeitete er dann ab 1965 als Journalist bei der Tageszeitung "Pest Megyei Hirlap", kam jedoch immer stärker in Konflikt mit den Leitlinien der offiziellen Berichterstattung, bis er 1968 die journalistische Arbeit aufgab und sich als freier Schriftsteller aufs Land zurückzog. Da er bis 1977 auf Grund der Zensur keinen Verlag für seine Werke fand, arbeitete er neben der schriftstellerischen Tätigkeit noch für verschiedene Zeitschriften. Auf Einladung des DAAD lebte Péter Nádas 1981 ein Jahr in Deutschland. Für seinen Roman "Buch der Erinnerung" (1986, dt.1991) wurde er u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1991), dem französischen Prix du Meilleur Livre Étranger und dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung (1995) ausgezeichnet. Péter Nádas lebt in Gombosszeg und Budapest.

Schlagzeile

Der Band vereinigt Reisenotizen, Traumsequenzen, Blätter zu Gewalt, Toleranz, Rassismus und Betrachtungen zu Ost und West, die zumeist im Jahrzehnt nach der Wende entstanden.

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